Der Kunstraum Pettneu |
Kultur ist, was wir miteinander haben.
Diesen Satz Peter Sellars' stellt der Verein KUNSTRAUM Pettneu als Denk- und Leitspruch über seine Arbeit. Doch wer dem Kunstraum aus diesem Titel etwas abverlangt, wird zuerst nachdenken müssen. Über die Möglichkeiten, die der KUNSTRAUM bietet: über jene der Innenräume mit der Rampe und der von den Wänden durch die architektonische Kunst der Fuge getrennten Bodenflächen aus Gussasphalt; über jene des Gangs mit den Bodenspots unter dem großen Tisch mit den seitlichen Lichtschlitzen; und über jene der beiden Gartenflächen mit dem großen Tisch.
Architekt Reinhardt Honold zu seiner Pettneuer Arbeit.
Als mir die Räumlichkeiten im Keller des Widum mit der Frage gezeigt wurden, ob ich sie für geeignet halte, eine Galerie darin unterzubringen, war mir sofort klar, wo die Hauptprobleme liegen: in der zu geringen Raumhöhe und der unzumutbaren Eingangssituation. Deshalb setzt mein Entwurf genau dort an. Außerdem ist mir wichtig, dass nicht nur Ausstellungen, sondern auch kleine kulturelle Veranstaltungen aller Art darin stattfinden können. Es entsteht also ein Raumgefüge, das die Konzentration auf das Wesentliche fördert. Wegen der relativen Kleinheit des Raumes setze ich auf konsequente Zurückhaltung in allen Fragen der konkreten Umsetzung. Die Zugänglichkeit vom zentralen Ortsraum wird es den Menschen leicht machen, den Weg in den KUNSTRAUM zu finden. Hier geht es darum, die Schneise mitten durch den Vorgarten des Widum nicht als trennendes, sondern als verbindendes Element zwischen den beiden Hälften des Gartens zu sehen. Deshalb der Tisch. Ich freue mich, dass die Gemeinde Pettneu am Arlberg die erforderlichen Geldmittel zur Realisierung bereitstellte und bewundere den enormen Arbeitsaufwand der Mitglieder der ursprünglichen Initiativgruppe (jetzt Verein KUNSTRAUM Pettneu). Ich bin sicher, dass genügend inhaltliches Potential da ist, um diesen Raum zu einem Ort des kultivierten gesellschaftlichen Diskurses werden lassen.